Erfolgreiches Arbeiten im Home-Office: Theorien, empirische Studien und Hypothesen zur Post-Corona-Zeit
In einem ersten von mehreren Terminen hat Prof. Dr. Sven Laumer in dieser Woche über die Forschung am Schöller-Stiftungslehrstuhl zum Thema Telearbeit („Home-Office“) mit Unternehmensvertretern diskutiert. In der virtuellen Runde präsentierte er zunächst Theorien und empirische Studien aus den vergangenen Jahren, die erklären, welche Tätigkeiten unter dem Begriff „Arbeit“ zusammengefasst und wie diese durch Informations- und Kommunikationstechnologie unterstützt werden können. Im Anschluss berichtete er über Studienergebnisse des Lehrstuhlteams, die zeigen, welche unterschiedlichen Aspekte berücksichtigt werden müssen, um Telearbeit (Home-Office) erfolgreich in Unternehmen gestalten zu können. Zum Abschluss leitete er aus diesen Überlegungen neun Hypothesen zur Post-Corona-Zeit ab, welche Rolle Telearbeit und virtuelles Arbeiten in der Post-Corona-Zeit spielen wird.
Während der Lockdowns konnte Telework (Home-Office) erfolgreich umgesetzt werden, weil vor allem Teams und Projekte mit langjähriger Erfahrungen gezwungen waren kurzfristig in eine virtuelle Arbeitsumgebung zu wechseln. Auch war der Zwang bzw. der „Krisenmodus“ eine der Gründe, warum Herausforderungen der Telearbeit (Home-Office) nicht so präsent waren. Nach der Corona-Pandemie wird es u.a. eine Frage der Aufgabe an sich, der Abhängigkeit einzelner Aufgaben, des Vertrauens innerhalb der jeweiligen Teams, und ob es sich um neue oder bestehende Projekte bzw. Teams handelt, sein, die beinflussen werden, ob Telearbeit (Home-Office) ein erfolgreicher Teil der Arbeitsrealität bleiben bzw. sein wird.
Mit unserer Forschung wollen wir dabei dazu beitragen, dass in der Wissenschaft, der Politik und in der breiten Öffentlichkeit eine Diskussion geführt werden kann, welche Bedeutung dem Ort „Büro“ zukünftig beigemessen wird und wie die Herausforderungen des „Home-Office“ gut gestaltet werden können. Diese Erkenntnisse können schließlich in die aktuellen Überlegungen einfließen, ob es grundsätzlich ein Recht auf Home-Office für Mitarbeitende in Unternehmen geben sollte. Die Diskussionen und die Ergebnisse der Pre-Corona-Zeit legen nahe, dass der Ort „Büro“ weiter eine große Bedeutung haben wird. Die Beobachtungen während der andauernden Pandemie zeigen jedoch auch, dass Home-Office und virtuelles Arbeiten durchaus positive Auswirkungen auf den Arbeitsalltag haben. Je nach Aufgabe und Branche kommt es jedoch auf den richtigen Mix aus Büro- und Telearbeit an, so dass keine generelle Empfehlung für ein bestimmtes Konzept ausgesprochen werden kann. Hier sind die Merkmale und Herausforderungen des jeweiligen Kontexts mit zu berücksichtigen. Dies ist dabei Kern der Forschungsarbeiten des Schöller-Stiftungslehrstuhls zur Zukunft der Arbeit.